Basten, Kai Orte – Routen – Karten.
Aufbau, Struktur und Gebrauch von Ortsrepräsentationen in der Raumkognition.
115 S. Dissertation, Institut für Neurobiologie, Universität, Tübingen 2010. Online
D. Pfaehler Orientierung vor und auf der Reise. Gedruckte kartographische Hilfsmittel zur Reiseplanung vom 16. bis zum 18. Jahrhundert,
LöTZ (Hg.), Deutsche Postgeschichte (Berlin) (1989) 105–122
Schmauks, Dagmar Kognitive und semiotische Ressourcen für die Wegfindung.
Kognitionswissenschaft 7 (1998) 124–128. [https://doi.org/10.1007/s001970050064|[Online]].
Die Autorin untersucht wie kognitive Ressourcen (Wissen) und semiotische Ressourcen (Zeichen) bei der Wegfindung interagieren. Dabei wird die Zeichenklassifikation von Peirce angewandt zur Analyse von Orts- und Richtungsangaben in rund 250 Wegbeschreibungen.
Schmauks, Dagmar Orientierung im Raum : Zeichen für die Fortbewegung.
144 S. Tübingen 2011: Stauffenburg.
Schmauks, Dagmar Orts- und Richtungsangaben in Wanderführern eine linguistische Analyse
(= Universität des Saarlandes, 3) Saarbrücken 17 S.
Schmauks, Dagmar Spuren und Wege Information und Täuschung im Kontext der Fortbewegung.
(=Universität des Saarlandes, 26) Saarbrücken 1998, 16 S.
Richtung und Himmelsrichtungen
Außerhalb des vertrauten Raums ist zunächst alles fremd, alles wird Zwischenraum. Eine gegliederte Raumvorstellung und damit Orientierung entsteht:
Räumlich durch die Sonne und die eigene Position, alles Andere ist relativ dazu: vorne, hinten, links und rechts.
Zeitlich in erster Linie durch den Sonnenaufgang.
Die Fortbewegung (z. B. vorwärts, siehe -wärts) verbindet die eigene Position mit dem Ziel.
Zur aufgehenden Sonne blickend ergibt sich zusammen mit dem Körper daraus eine Vorstellung von vier Himmelsrichtungen:
Blickrichtung Sonnenaufgang (Morgen > Licht: ex oriente lux),
rechts (Mittag),
Rücken Sonnenuntergang (Abend),
links (Mitternacht > dunkel).
In den semitischen Sprachen bedeutete dasselbe Wort `Süd´ und `rechts´; im Jakutischen bedeutet ilin Ost und `Vorderseite´, aryā bedeutet West und `Rücken´, una bedeutet Süd und `rechts´ 1), ebenso bei den Tuareg: dat-akal 'vorne' > Osten, defter akal 'hinten' > Westen, tezalge 'links' > Norden, aghil 'rechts' > Süden (Body relative direction) . Die vier Hauptrichtungen (engl. cardinal directions) sind weltweit zu finden, werden jedoch oftmals ergänzt durch oben, unten und das Zentrum (die eigene Position); das indische System ordnet 10 Dikpalas den vier Hauptrichtungen, vier Nebenrichtungen, oben unten und Zentrum zu. Auf der Nordhalbkugel beginnen diese Ordnungen im Osten und schreiten im Uhrzeigersinn fort - das scheint jedoch bisher niemand systematisch vergleichend untersucht zu haben, obwohl körperbezogene Begriffe und Metaphernimmer wieder im Zusammenhang mit Raumvorstellungen und dem Weltbild erscheinen, etwa Umbilicus mundi 'Nabel der Welt' und Caput mundi 'Haupt der Welt'.
Alexander V. Podossinov Oben und unten. Begriffe der Raumorientierung in antiken Texten.
In: K. Geus, M. Rathmann (Hg.): Vermessung der Oikumene. Mapping the Oecumene. Berlin 2013: Walter de Gruyter, S. 5–23
Kugler, Hartmut Himmelsrichtungen und Erdregionen auf mittelalterlichen Weltkarten.
S. 175–199 in: Glauser, Jürg; Kiening, Christian (Hg.): Text-Bild-Karte. Kartographie der Vormoderne. Freiburg i. Br. 2007: Rombach
Christian Julien Robin À propos de Ymnt et Ymn: „nord“ et „sud“, „droite“ et „gauche“, dans les inscriptions de l'Arabie antique.
S. 119-140 in: F. Briquel-Chatonnet, C. Fauveaud, I. Gajda (Hg.): Entre Carthage et l'Arabie heureuse. Mélanges offerts à François Bron, Paris 2013: De Boccard. (= Orient et Méditerranée, 12)
Gordon, B. L. Sacred Direction, Orientation, and the Top of the Map
History of Religions 10 (1971) 211-227 Online
In der nordischen Mythologie personifizieren die vier Erdzwerge Norðri, Suðri, Austri und Vestri diese Himmelsrichtungen und stützen derart angeordnet den Himmel 2). Als Himmelsrichtungen verbinden sie sich mit Wegen und werden zu Routen, die in bestimmte Weltgegenden führen wie vestri leið, eystri leið und der transkontinentaleAustrwegr durch die Kiewer Rus bis zum Schwarzen Meer (Byzanz) und Kaspischem Meer (Daylam), siehe Karte. Vom Weg entlang der Küste nach Norden, dem norðrvegr, lieh das Land Norwegen seinen Namen. Heute bezeichnen auch alle romanischen Sprachen die Himmelsrichtungen mit den ursprünglich nordgermanischen Bezeichnungen. Ein Zusammenhang mit Farben ist nicht festzustellen, existiert jedoch im asiatischen Raum (chinesisch, tibetisch, indisch).
Die Nützlichkeit, mit Himmelsrichtungen die Fortbewegung im Raum zu beschreiben, unterliegt jedoch geographischen Bedingungen - die Sichtweise hängt dann vom Standpunkt ab und bestimmt die Begriffe 3). Vier Himmelsrichtungen sind sinnvoll im Zentrum eines ausgedehnten Festlandes, denn am Rande und mit dem Meer im Rücken genügen drei Himmelsrichtungen für die Orientierung auf dem Land. In Ägypen gab es zwei Hauptrichtungen aufwärts und abwärts entlang des Nils, ebenso auf der Vulkaninsel Hawaii für hinauf und hinab. Zentren und Richtungen als Orientierungsachsen bei den Makassar auf Sulawesi im malaiischen Archipel dienen gleichermaßen zur Orientierung im Haus, in der Landschaft und im Makrokosmos 4).
Christoph Winter Kompass der Nordfriesen. Sprachliche Kodierung absoluter Orientierung am Beispiel der Himmelsrichtungen und Richtungspartikeln im Nordfriesischen.
Diss. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. (=Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte, 194) 559 S. 39+52 Ill. Stuttgart 2023: Franz Steiner.
Joseph Cuillandre La droite et la gauche dans les poèmes homériques en concordance avec la doctrine pythagoricienne et avec la tradition celtique
Diss. 1927. 501 S. Paris 1944: Les Belles Lettres. – In Verbindung mit zwei Rezensionen punktuell aufschlussreich:
Fernand Robert L’orientation chez Homère.
Revue Archéologique, 22 (1944) 127–134. Online
Jean Audiat Joseph Cuillandre, La droite et la gauche dans les poèmes homériques en concordance avec la doctrine pythagoricienne et avec la tradition celtique, 1944.
Revue des Études Anciennes, 48.1-2 (1946) 122-125. Online
Himmelsrichtungen nach den Winden
Die seefahrenden Völker im Mediterraneum entwickelten dagegen die Windrose mit insgesamt 8 (12 oder 16) Haupt- und Nebenrichtungen, die durch den Namen typischer Winde bezeichnet wurde 5). Karl der Große (747 bis 814) führte für sein ausgedehntes Reich das lateinische und das germanische System zusammen 6):
Malone, K. King Alfred's North: Osti, Este. A Study in Medieval Geography
Speculum 5 (1930) 139−167. Online
Himmelsrichtungen nach dem Stand der Sonne
Sprache
Osten
Westen
Norden
Süden
biblisch
mizrakh
vorn
yam
Meer
s'mol
links
yamin
rechts
hebräisch
mizrakh
ma„arav
tsafon
darom
altgriech.
Anatole ἀνατολή
Dysis δύσις
ἄρκτος árktos
Mesembria μεσημβρία
latein
oriens
occidens
septentrion
meridies
rumänisch
răsărit
apus
miazănoapte
miazăzi
russisch
ост
вест
норд
зюйд
serbisch
istok
zapad
sever
jug
ukrainisch
схід s'hid
захід zahid
північ pivnich
південь pivden
ungarisch
kelet
nyugat
észak
dél
bretonisch
reter
kornog
hanternoz
kreisteiz
lettisch
austrumi
rietumi
ziemeļi
dienvidi
litauisch
rytai
vakarai
šiaurė
pietūs
baskisch
ekialdea
mendebaldea
iparraldea
hegoaldea
Europäische Richtungen
Europa hat von allen Kontinenten den größten Küstenanteil im Verhältnis zur Fläche und ist daher durch seine großen Flüsse gegliedert, die im Großen und Ganzen den Himmelsrichtungen und den Meeren entsprechen, in die sie fließen:
nach Osten fließen die Donau ins Schwarze Meer und der Po in die Adria;
nach Süden fließen die Rhone ins Mittelmeer sowie Don und Dnjepr ins Schwarze Meer;
nach Westen fließen die Loire und die meisten iberischen Flüsse außer dem Ebro;
nach Norden fließen alle Flüsse zwischen Dwina (Russland) und Seine (Frankreich) und münden ins Polarmeer, in die Ostsee und in die Nordsee.
Prideaux, Bruce & Cooper, Malcom (Hg.) River tourism.
Wallingford 2009: CABI
Rhoden, Steven, Kaaristo, Maarja Liquidness: Conceptualising Water Within Boating Tourism.
Annals of Tourism Research, 81 (2020) DOI
Vallerani Francesco, Visentin Francesco (Hg.) Waterways and the cultural landscape.
London 2018: Routledge.
Kaaristo, Maarja, Rhoden, Steven Everyday Life and Water Tourism Mobilities: Mundane Aspects of Canal Travel.
Tourism Geographies, 19.1 (2017) 78-95.
Migrationen, die den Flüssen folgen, folgen in Europa daher auch den Himmelsrichtungen. Auf lange Sicht gesehen, führten dabei zwei Richtungen in Sackgassen:
in den Norden, weil es mit dem Nordkap einen eindeutig nördlichsten Ort gibt;
in den Westen, weil es mit dem Cap Finisterre einen westlichsten Ort gibt, der auf dem Landweg zu erreichen ist, vergleichbar mit dem südwestlichsten, dem Cabo de São Vicente am Ponta de Sagres, und Land’s End in Cornwall, dem westlichsten Punkt Englands.
Callaghan, R., Scarre, C. Biscay and Beyond? Prehistoric Voyaging between two Finisterres.
Oxford Journal of Archaeology, 36 (2017) 355–373 DOI
P. Nymoen Boats for Rivers and Mountains. Sources for New Narratives about River Travel?
The International Journal of Nautical Archaeology 37 (2008) 3–16.
Simon Schama Der Traum von der Wildnis. Natur als Imagination.
704 S. München 1996: Kindler. Inhalt.
Im Vorwort Gedanken über die Rolle von Flüssen in der europäischen Expansion.
Die griechischen Beschreibungen der bekannten Welt beginnen im Westen, wo der Tag endet. 9) Dass man an den Enden der Welt jedoch festen Boden verließ, Segel setzte und losfuhr in die Leere, dem horror vacui entgegen, war eher nicht absehbar. Manchmal ist eben etwas Druck nötig. Erik der Rote musste Norwegen und Island verlassen wegen seiner Morde, fuhr also dorthin, wo ihn niemand kannte.
Bernd Brunner Die Erfindung des Nordens. Kulturgeschichte einer Himmelsrichtung.
317 S. [16] Tafeln 19 Abb., Personenregister, Bibliogr. Berlin 2019: Galiani.
29 Kapitel mit Texten meist von Reisenden durch den Norden: Skandinavien, Schottland, Russland, Arktis …
Freud, Sigmund „Unser Herz zeigt nach dem Süden“. Reisebriefe 1895-1923.
Herausgegeben von Christfried Tögel unter Mitarbeit von Michael Molnar. 422 S. Ill., Kt. Bibl. S. 399 - 408 Berlin 2002: Aufbau
Hormuth, Dennis, Maike Schmidt Norden und Nördlichkeit: Darstellungen vom Eigenen und Fremden.
219 S. (=Imaginatio borealis, 21) Frankfurt am Main 2010: Lang.
Dieter Richter Der Süden. Geschichte einer Himmelsrichtung.
218 S. Literaturverz. S. 209-213 Berlin 2009: Wagenbach.
Während im Norden und Westen lange Zeit nur das das Ende der Welt zu finden war, wurden Süden und Osten zu Zielen der Sehnsucht; wurden Afrika und Orient zu Räumen der Phantasie, wurden in der Vorstellung zu einem weiten Land und bildeten weiße Flecken in Vorstellungen und auf Landkarten.
Die ältesten T-O-Karten waren ebenso geostet wie die ältesten Kirchen und bei vielen Bestattungsformen liegen oder blicken die Bestatten gen Osten. Wer also auf der Karte Orientierung oder in der Kirche Zuversicht und Erleuchtung suchte, blickte in den Orient - ex oriente lux - doch dass die Sonne im Osten aufgeht, ist ein Gerücht, denn dort sieht man sie nur am 21. März und am 23. September.
Wer sich an diesen beiden Tagen am Äquator aufrecht hinstellt, wirft keinen Schatten, weil die Sonne absolut senkrecht über ihm steht. Und wer den Wendekreis des Steinbocks nach Süden hin überquert hat, wird die Sonne mittags immer im Norden sehen. Weil Hanno »der Seefahrer« [vor 480 - 440 BC] diese Beobachtung in seinem PeriplusOnline niederschrieb, hielt man ihn für einen Lügner, dabei ist es der Beweis, dass er tatsächlich Afrika umsegelte, mindestens aber bis zum Golf von Guinea kam.
Sich am Sonnenstand zu orientieren, setzt also Erfahrung und Wissen voraus und an den meisten Tagen im Jahr auch noch Mathematik. Dies ergibt eine Vorstellung (innere Karte), eine Wegbeschreibung im Gespräch mit anderen und eine Landkarte, um das Wissen zu speichern.
Dass Karten nicht mehr geostet wurden wurden ist der Kompassnadel zu verdanken, die sich in Nord-Süd-Richtung ausrichtet. Daher wurden in China und im arabischen Raum die Karten gesüded, in Europa genorded. In Europa nutzte man die Kompassnadel etwa ab 1200. Zum Ende des 13. Jahrhunderts kombinierte man die bereits lange bekannte Windrose mit dem Kompass. Dadurch wurden die Segelanweisungen nicht mehr in Textform (Periplus, Portolan) sondern als Portolankarte mit Richtungsnetzen gespeichert. Die Konvention Karten zu norden, setzte sich langsam bis zum 17. Jahrhundert durch.
Orientierung & Vermessung
Die Notwendigkeit sich in der Natur orientieren zu müssen führte unter anderem
über die Beobachtung der Natur zur Geographie
über das Orientieren am Stand von Sonne, Mond und Sternen zur Astronomie;
über das Messen von Punkten, Flächen, Längen und Richtungen zur Vermessung;
über das systematische Speichern der erfassten Informationen zur Kartographie.
Ausgehend von Meßstab und Meßseil als ältesten technischen Hilfsmitteln des Vermessers bestimmte man
Die dazu nötigen Fähigkeiten verbanden Landvermesser mit Kundschaftern und Geographen bei der Erkundung neuer Landschaften. Die Bematisten von Alexander dem Großen waren Kundschafter und Boten, Vermesser und Schreiber sowie hervorragende Läufer.
Die Technik der Landvermessung (Harpedonapten in Ägypten ) entstand mit Ackerbau und Sesshaftigkeit als es nötig wurde, fruchtbaren Boden zu verteilen. Vom Raum des fruchtbaren Halbmonds zwischen Persischem Golf bis zum nördlichen Ägypten erfordert Ackerbau meist künstliche Bewässerung. Die begrenzten Landflächen entlang der Flüsse zu verteilen erforderte Wissen und Technik und verhalf diesen damit zur Macht über andere. Fruchtbare Ackerflächen bedeuteten Nahrung und damit Leben.
Das Abmessen und Zuteilen unerschlossener Landflächen (tap-tû-ú, taptû `Neubruchland´) 11) war im Zweistromland bis etwa 1200 BC gleichbedeutend mit Macht und göttlichen Kräften; danach war das fruchtbare Land verteilt. Das Werkzeug des Feldmessers - Stab und Seil, kippatu und hattu - war Attribut der ältesten Stadtgötter (z.B. Bel-Marduk in Babylon) und zeigte damit die Macht des Wissens.
Möglicherweise von taptû abgeleitet ist der griechische Begriff τόπος topos `Fläche´. Für einen solchen Zusammenhang sprechen abgeleitete griechische Begriffe wie τοπάζω `hinzielen´ und τοπεῖον `Tau, Seil´.
Die ägyptische Hieroglyphe ankh steht für die drei Konsonanten Ꜥ-n-ḫ 12). Diese Buchstabenkombination erscheint in den Begriffen für Nahrung, lebensspendend, gesund 13) sowie für einen aufgerollten Seilring (um 2050–1650 BC) 14) Die ältesten Darstellungen des ankh-Zeichens finden sich zwischen dem 30. und 29. Jahrhundert BC in der ersten Dynastie; es wird ebenso getragen wie im Zweistromland.
Möglicherweise von ankh abgeleitet ist das berberische tasagalt, das auch als Mittel zur Orientierung gedeutet wird.
Hoskin, M., Hochsieder, P., Knösel, D. The Orientations of the Taulas of Menorca (2): The Remaining Taulas.
Journal for the History of Astronomy, 21.15 (1990) S37–S48. DOI
Minow, Helmut Messwerkzeuge und Längenmasse im Alten Agypten.
Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik VPK 99.4 (2001) 242–247. DOI
Paranina, Alina Ancient Traditions of solar Navigation in the Mediterranean Region.
S. 268–282 in: Recep Efe, Isa Cürebal (Hg.): Contemporary Studies in Sciences Cambridge. 459 S. Scholars Publishing 2020.
Messung von Himmelsrichtungen mittels T-Stab, Lochstab, Gnomon, T-Stelen (Göbekli Tepe), Taula (Menorca), T-Steine (Sibirien), Thors Hammer; Die älteste Beschreibung einer Sonnenuhr mit einem T-Gerät findet sich auf einer Wand des Grabes von Seti I. (1306–1290 BC).
Paranina, Galina N. Northern Labyrinths. Gnomons and models of geographical Space.
Procedia - Social and Behavioral Sciences, 19 (2011) 593-601. DOIOnline
Konrad Peters Im Lot und in der Waage. Nivelliergeräte des Altertums im Spiegel experimenteller Archäologie. (=Förderkreis Vermessungstechnisches Museum, 20) 30 S. Ill. Dortmund 1994 InhaltOnline
С.К Стафеев, М.Г. Томилин et al. Пять Тысячелетий Оптики : Предыстория. [Pjatʹ tysjačeletij optiki: predystorija]
303 S. Sankt-Peterburg 2006: Политехника [Politechnika]. Inhalt
Stocks, Denys A. Experiments in Egyptian Archaeology : Stoneworking Technology in Ancient Egypt.
XXX, 282 S. London 2023: Routledge.
Der Autor untersuchte mehr als 20 Jahre altägyptische Werkzeuge, baute sie nach, testete und bewertete sie.
Literatur
Natürliche Orientierung der Tiere
Altmann, Geza Die Orientierung der Tiere im Raum.
Wittenberg Lutherstadt 1975: A. Ziemsen.
Martin Lindauer Orientierung der Tiere im Raum:
1. Internationales Symposium der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz vom 27. bis 29. 4. 1972. Stuttgart 1973: Gustav Fischer.
Natürliche Orientierung der Menschen
Michael Bond Wayfinding: The art and science of how we find and lose our way
Picador, London 2020.
Crowley, Tony The lo-tech navigator.
147 S., Woodbridge 2004: Seafarer.
Früh, J. Über Orientirung und Orientirungsmittel.
Schweizerische pädagogische Zeitschrift 5.1 (1895) 22-40
Michael Fortescue Eskimo Orientation System.
Meddelelser om Grønland, Man & Society 11. 30 S. Kopenhagen 1988: Nyt Nordisk.
Goetzfridt, Nicholas J. Indigenous navigation and voyaging in the Pacific: a reference guide.
294 S. London 1992: Greenwood Press.
Keenan, Jeremy Sahara man: travelling with the Tuareg.
288 S., Tafeln, Karten, London 2003: John Murray.
Lindsay, H. A. The bushman's handbook.
A practical guide for finding water, snaring game, catching fish, direction finding, camping, survival in an emergency and general bushcraft.
Adelaide 1976: Rigby (Erstausgabe 1951).
Rappenglück, Michael A. Himmlische Reiseführer: Wie sich die alten Kulturen in Raum und Zeit orientierten.
S. 221–268 in: Wolfschmidt, Gudrun (Hg.): Orientierung, Navigation und Zeitbestimmung – Wie der Himmel den Lebensraum des Menschen prägt, Hamburg 2019.
Rappenglück, Michael A. Ice Age People Find their Ways by the Stars: A Rock Picture in the Cueva de El Castillo (Spain) May Represent the Circumpolar Constellation of the Northern Crown (CrB).
Migration & Diffusion, an international journal, 1.2 (2000) 15–28.
Verirren & Orientierung in der Wildnis
Buchroithner, Manfred F. Cogito ubi sum: ein Plädoyer für gute, aktuelle Gebirgskarten und deren Benutzung.
Kartographische Nachrichten 62.1 (2012) 16-19.
Heth, C. D. & Cornell, E. H. Characteristics of travel by persons lost in Albertan wilderness areas
Journal of Environmental Psychology 1998, 18, 223–235
Kenneth Hill Lost Person Behavior
National Search and Rescue Secretariat of Canada, Ottawa 1998
Kenneth A. Hill Cognition in the woods: Biases in probability judgements by search and rescue planners
Judgment and Decision Making, Vol. 7, No. 4, July 2012, S. 488–498
Schmidt di Friedberg, M. Geographies of Disorientation.
2018 Routledge. DOI
Stegmaier, Werner Selbststabilisierung und Selbstdifferenzierung der Orientierung.
Routinen, versetzte Kontinuitäten und Orientierungswelten. Orientierung in Routinen.
in: Philosophie der Orientierung. De Gruyter, 2008. 291-320.
Himmelsrichtungen
Beöthy, Erzsébet Die Bezeichnungen für Himmelsrichtungen in finnisch-ugrischen Sprachen.
Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1967. XXXII, 241 S. The Hague: Mouton.
Balthasar Bickel Mapping operations in spatial deixis and the typology of reference frames.
(=Working Paper, 31) 52 S. Max Planck Institut for Psycholinguistics, 1994. Online
Cao, Yong Zur Darstellung und Verarbeitung von Wissen über Himmelsrichtungen. Geometrische und kognitionswissenschaftliche Aspekte.
Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1992. 198 S. Sankt Augustin Infix 1993
D. J. Fourie Cardinal directions in Ndonga, Kwanyama, Herero, and Nama : a cognitive linguistic analysis.
15 S. (=Linguistic Agency, 317) LAUD, Duisburg, 1992.
Himmelsrichtungen in diesen Bantusprachen aus Sicht der kognitiven Linguistik.
Gallego, Maria Kristina S. Directional Systems in Philippine Languages.
Oceanic Linguistics, 57.1 (2018) 63–100. Online
Die Autorin verglich die Bezeichnungen der Himmelsrichtungen in 54 philippinischen Sprachen und vier Hauptsysteme, die sich orientierten am Pfad der Sonne, am Verhältnis zwischen See und Land, an den Windverhältnissen (Monsun) und am Verhältnis von Örtlichkeiten zueinander.
Manfred Krebernik Zu den georgischen Bezeichnungen der Himmelsrichtungen.
In: Georgic, 24 (2001) 74-76 DOI.
Verweist auf die besondere Bedeutung des `Südens´, etymologisch abgeleitet von `zur Seite neigen´ ebenso wie im Arabischen, also den höchsten Stand der Sonne überschritten im Sinne von Mittag > Mitte des Tages
Georg Kreis Himmelsrichtungen.
S. 219-226 in: Boer, Pim den: Europäische Erinnerungsorte 1: Mythen und Grundbegriffe des europäischen Selbstverständnisses. München 2012: Oldenbourg. Online
Lettau, Reinhard Zur Frage der Himmelsrichtungen.
84 S. München 1988: Carl Hanser Verlag.
Maurmann, Barbara Die Himmelsrichtungen im Weltbild des Mittelalters: Hildegard von Bingen, Honorius Augustodunensis und andere Autoren.
Zugl.: Münster, Univ., 12, 216 S. (= Münstersche Mittelalter-Schriften, 33) Diss. München 1976: Fink. Online
Alexander V. Podossinov Himmelsrichtung (kultische).
In: Reallexikon für Antike und Christentum. 15. Stuttgart, 1989. S. 233–286
derselbe: Die sakrale Orientierung nach Himmelsrichtungen im alten Griechenland.
In: Acta antiqua Academiae scientiarum Hungaricae. XXXIII. Budapest, 1990–1992. S. 323–330
derselbe: Die Orientierung der alten Karten von den ältesten Zeiten bis zum frühen Mittelalter.
In: Cartographica Helvetica, 7. Murten, 1993. S. 33–43
Schimmang, Jochen Himmelsrichtungen
Merkur März 47.528 (1993) 260-267
Wehrle, Hugo Die deutschen Namen der Himmelsrichtungen und Winde.
Diss. Freiburg i.B. 75 S. Strassburg, 1905.
Robin, Ch. J. À propos de Ymnt et Ymn: “nord” et “sud”, “droite” et “gauche”, dans les inscriptions de l’Arabie antique.
S. 39–106 in F. Briquel-Chatonnet, C. Fauveaud, & I. Gajda (Hg.): Entre Carthage et l’Arabie heureuse. Paris 2013: Association des Amis du Centre d’Histoire et Civilisation de Byzance.
Rössler, Martin Landkonflikt und politische Räumlichkeit: Die Lokalisierung von Identität und Widerstand in der nationalen Krise Indonesiens.
In: Brigitta Hauser-Schäublin und Michael Dickhardt (Hg.): Kulturelle Räume – räumliche Kultur. Zur Neubestimmung des Verhältnisses zweier fundamentaler Kategorien menschlicher Praxis, S. 171–220. Münster 2003: Lit, hier S. 189–191
Einhardi vita Caroli Magni, 29: »tem venos duodecim propriis appellationibus insignivit; cum prius non amplius quam vix quattuor ventorum vocabula possent inveniri.
Ventis vero hoc modo nomina imposuit, ut Subsolanum vocaret Ostronivint, Eurum Ostsundroni, Euroaustrum Sundostroni, Austrum Sundroni, Austroafricum Sundwestroni, Africum Westsundroni, Zefyrum Westroni, Chorum Westnordroni, Circium Nordwestroni, Septemtrionem Nordroni, Aquilonem Nordostroni, Vulturnum Ostnordroni.«
dazu ausführlich: Hübner, Wolfgang Mythische Geographie.
S. 19-32 in: Wolfgang Hübner, Germaine Aujac (Hg.): Geographie und verwandte Wissenschaft. (=Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften in der Antike, 2) 258 S. Stuttgart 2000: F. Steiner.
gr. stremma ' Seil' und Flächeneinheit; sanskrit Çulva 'Seil' und Linie (Çulva sutra : Vorschriften zur Seilspannung > Vermessung); sumer. tim 'Seil' und Linie; ägypt. tm 'rechter Winkel': Cantor, Moritz Über die älteste indische Mathematik.
Archiv der Mathematik und Physik. 3.8 (1905) 63-72.
Spar, Ira, Eva von Dassow, Wilfred G. Lambert Cuneiform Texts in the Metropolitan Museum of Art: Private archive texts from the first millennium BC.
Vol. 3. Metropolitan museum of art, 1988, S. 21. Wunsch, Cornelia Das Egibi-Archiv. I. Die Felder und Gärten.
Cuneiform Monographs, 20. xxxii, 305 S. Groningen 2000: Sytx.
mit Ꜥ als stimmhaftem pharyngalem Frikativ (k-ch), n wie das n im Deutschen und ḫ als stimmlosen oder stimmhaften velaren Frikativ, ein Laut zwischen g, r und ch
Gardiner, Alan Life and Death (Egyptian).
S. 20 in: Hastings, James (Hg.): The Encyclopedia of Religion and Ethics. Vol. VIII 1915.
To improve the quality of our site, we track visitors anonymously. It doesn't hurt you, but helps us tremendously. We'd be grateful if you'd give us your consent.