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wiki:flucht

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 ''Herbert Pritzke'' war Arzt und wurde 1944 nach Afrika beordert, zum Rommel-Korps. Nach seinem ersten Fluchtversuch aus englischer Gefangenschaft verlegte man ihn in das berüchtigte Lager 307 bei Fanara in der Suezkanal-Zone, ein Entkommen von dort war unmöglich. So begann er, Wadenkrämpfe zu simulieren und erreichte bald sein Ziel, die Verlegung ins Hospital nach Fayed. Er wurde an den Krampfadern operiert und kaum zu Kräften gelangt, floh er, 18 Monate nach Kriegsende.\\  ''Herbert Pritzke'' war Arzt und wurde 1944 nach Afrika beordert, zum Rommel-Korps. Nach seinem ersten Fluchtversuch aus englischer Gefangenschaft verlegte man ihn in das berüchtigte Lager 307 bei Fanara in der Suezkanal-Zone, ein Entkommen von dort war unmöglich. So begann er, Wadenkrämpfe zu simulieren und erreichte bald sein Ziel, die Verlegung ins Hospital nach Fayed. Er wurde an den Krampfadern operiert und kaum zu Kräften gelangt, floh er, 18 Monate nach Kriegsende.\\ 
-Ausgerüstet war er mit einem zwei Meter langen [[wiki:stab|Zeltstock]], der ihm mit seinen eisenbeschlagenen Spitzen als Waffe dienen sollte. Aufpassen mußte er aber auch vor den anderen Internierten: 100 Zigaretten Belohnung gab es, wenn eine Flucht verraten wurde. Gefährlich waren die //„knüppelbewaffneten deutschen Lagerwachen, meist Fallschirmjäger, die für dreißig Pfennig am Tag ihre eigenen Kameraden bewachten und robuste Methoden anwandten, um den Ertappten das Heimweh aus den Knochen zu prügeln, ehe sie vom Wachsergeanten die Belohnung in Zigaretten einkassierten.“// ((''Pritzke'', Nach Hause kommst du nie ..., 12)) Doch so lange nach Kriegsende war die Aufmerksamkeit der Wachen gering, und nur ein Zaun war zu überwinden. Seine Fluchtroute war ihm klar: // „Ich folgte dem klassischen Fluchtweg der deutschen Kriegsgefangenen: zunächst drei Stunden in genau westlicher [[wiki:orientierung|Richtung]], um aus der britischen Kanal-Enklave herauszukommen, dann abschwenken nach Nordwesten bis an den Süßwasserkanal, der von Ismailia nach Kairo führt.“// ((Pritzke, Nach Hause kommst du nie ..., 16))\\ +Ausgerüstet war er mit einem zwei Meter langen [[wiki:stock_und_stab|Zeltstock]], der ihm mit seinen eisenbeschlagenen Spitzen als Waffe dienen sollte. Aufpassen mußte er aber auch vor den anderen Internierten: 100 Zigaretten Belohnung gab es, wenn eine Flucht verraten wurde. Gefährlich waren die //„knüppelbewaffneten deutschen Lagerwachen, meist Fallschirmjäger, die für dreißig Pfennig am Tag ihre eigenen Kameraden bewachten und robuste Methoden anwandten, um den Ertappten das Heimweh aus den Knochen zu prügeln, ehe sie vom Wachsergeanten die Belohnung in Zigaretten einkassierten.“// ((''Pritzke'', Nach Hause kommst du nie ..., 12)) Doch so lange nach Kriegsende war die Aufmerksamkeit der Wachen gering, und nur ein Zaun war zu überwinden. Seine Fluchtroute war ihm klar: // „Ich folgte dem klassischen Fluchtweg der deutschen Kriegsgefangenen: zunächst drei Stunden in genau westlicher [[wiki:orientierung|Richtung]], um aus der britischen Kanal-Enklave herauszukommen, dann abschwenken nach Nordwesten bis an den Süßwasserkanal, der von Ismailia nach Kairo führt.“// ((Pritzke, Nach Hause kommst du nie ..., 16))\\ 
  
 Drei Tage lief er ohne Wasser, dann brach er zusammen. [[wiki:beduinen|Beduinen]] fanden ihn, gaben ihm Wasser und bei den Beduinen blieb er, als sie seine Qualitäten als Arzt entdeckten. Der nur geduldete Flüchtling wurde zum //Hakim Alemanni// mit Ruf und Ansehen. Als solcher praktizierte er in einem Beduinenzelt, ließ sich Medikamente und Geräte aus Ismailia beschaffen und baute sich eine kleine, mobile Praxis auf. Rezepte für Patienten unterschrieb er mit// „Le docteur inconnu.“// Als Dank für die Gastfreundschaft wurde von ihm die Unterstützung illegaler Geschäfte erwartet und Pritzke beteiligte sich daher am Haschisch-Schmuggel. Der Diebstahl einer Kiste mit Morphium aus einem englischen Lager schlug allerdings fehl.\\  Drei Tage lief er ohne Wasser, dann brach er zusammen. [[wiki:beduinen|Beduinen]] fanden ihn, gaben ihm Wasser und bei den Beduinen blieb er, als sie seine Qualitäten als Arzt entdeckten. Der nur geduldete Flüchtling wurde zum //Hakim Alemanni// mit Ruf und Ansehen. Als solcher praktizierte er in einem Beduinenzelt, ließ sich Medikamente und Geräte aus Ismailia beschaffen und baute sich eine kleine, mobile Praxis auf. Rezepte für Patienten unterschrieb er mit// „Le docteur inconnu.“// Als Dank für die Gastfreundschaft wurde von ihm die Unterstützung illegaler Geschäfte erwartet und Pritzke beteiligte sich daher am Haschisch-Schmuggel. Der Diebstahl einer Kiste mit Morphium aus einem englischen Lager schlug allerdings fehl.\\ 
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 ==== Der Legion entkommen ==== ==== Der Legion entkommen ====
  
-''Philip Rosenthal'' war schon als Kind nach England gekommen, besaß aber noch die deutsche Staatsbürgerschaft. Er hatte sein Studium in Oxord beendet und war mit einem Freund in Frankreich unterwegs, wollte dort zunächst seine Mutter in ihrer Villa in Juan-Les-Pins besuchen, dann zu Fuß und per Anhalter durch den [[wiki:staunen_fremdheit_neues_neugier#Dort fängt der Balkan an|Balkan]] und die Türkei bis nach Persien.  „Danach wollte ich sehen, was sich weiter ergab. Was jedoch kam, war der Krieg. Wie so viele Menschen konnten wir nicht begreifen, daß der Krieg da war; was man nie erlebt hat, kommt einem irgendwie nicht recht möglich vor.“ ((Rosenthal, Einmal Legionär, 18)) Er wollte nicht ins faschistische Deutschland zurück, in England und Frankreich war er [[wiki:auslaender|Ausländer]]. So beschloß er kurzerhand, sich der Fremdenlegion anzuschließen. Doch die bot nicht das, was er sich vorgestellt hatte: Anstatt gegen das NS-Regime kämpfen zu dürfen, muß er in der Sahara Sand schaufeln.\\ +''Philip Rosenthal'' war schon als Kind nach England gekommen, besaß aber noch die deutsche Staatsbürgerschaft. Er hatte sein Studium in Oxord beendet und war mit einem Freund in Frankreich unterwegs, wollte dort zunächst seine Mutter in ihrer Villa in Juan-Les-Pins besuchen, dann zu Fuß und per Anhalter durch den [[wiki:fremdem_begegnen#Dort fängt der Balkan an|Balkan]] und die Türkei bis nach Persien.  „Danach wollte ich sehen, was sich weiter ergab. Was jedoch kam, war der Krieg. Wie so viele Menschen konnten wir nicht begreifen, daß der Krieg da war; was man nie erlebt hat, kommt einem irgendwie nicht recht möglich vor.“ ((Rosenthal, Einmal Legionär, 18)) Er wollte nicht ins faschistische Deutschland zurück, in England und Frankreich war er [[wiki:auslaender|Ausländer]]. So beschloß er kurzerhand, sich der Fremdenlegion anzuschließen. Doch die bot nicht das, was er sich vorgestellt hatte: Anstatt gegen das NS-Regime kämpfen zu dürfen, muß er in der Sahara Sand schaufeln.\\ 
  
 1940 erklärte Frankreich den Waffenstillstand. Damit fehlte ihm dann auch die letzte Perspektive.// „Ich hatte nie ein Abenteuer in der Legion, bis ich versuchte, von ihr wegzukommen; aus dem einfachen Grunde, daß es kein Abenteuer ist, mehr Arbeit unter häßlicheren Bedingungen und mit weniger Lohn und weniger Anerkennung zu leisten als die meisten Arbeiter der Welt. Auch kann selbst das Kämpfen kein Abenteuer sein, wenn es zur Dauerbeschäftigung wird. Abenteuer bedeutet, aus der Routine rauszukommen, und nicht, sich in einer zu befinden, die besonders gräßlich ist.“// ((Rosenthal, Einmal Legionär, 65))  Dreimal versuchte er aus der Legion zu fliehen, erst der letzte Versuch gelang. Er hatte sich Geld gespart, einen gefälschten Urlaubsschein ausstellen, gute Zivilkleidung schneidern lassen und läßt sich am Tag seiner Flucht rasieren und maniküren - sein Plan beruhte darauf, nicht wie ein Legionär auszusehen. Über Fes, Meknes und Rabat gelangte er nach Casablanca und da jedes Hotel Ausweise verlangte, nahm er erst spät abends Quartier, trug einen falsche Namen ein und wechselte das Hotel früh am nächsten Morgen, da erst dann die Papiere zur Polizei gebracht wurden. Tagelang suchte er Möglichkeiten, außer Landes zu gelangen: Doch weder im Prostituierten-Milieu noch bei der amerikanischen Botschaft noch im Hafen bot sich eine Chance. Der amerikanische Konsul schlug ihm ernsthaft vor, nach Britisch-Gambia mit dem Fahrrad zu fahren. Dann lernte er einen entlassenen Legionär kennen und erschwindelte sich mit dessen Entlassungsschein bei der Polizei einen neuen Personalausweis auf den baskischen Namen ''Thomas Bartolomeo Echevarria''. Die neue Identität hielt künftig allen Überprüfungen stand, nur das Land verlassen konnte er auch damit nicht. Bei einem solchen Versuch wurde er verhaftet, kam zunächst ins Gefängnis, dann ins Lager, wurde aber nicht als entlaufener Legionär erkannt. Erst im September 1942 gelang es ihm mit Hilfe von Freunden und Beziehungen, in einem kleinen Fischkutter Marokko zu verlassen und nach Gibraltar überzusetzen. 1940 erklärte Frankreich den Waffenstillstand. Damit fehlte ihm dann auch die letzte Perspektive.// „Ich hatte nie ein Abenteuer in der Legion, bis ich versuchte, von ihr wegzukommen; aus dem einfachen Grunde, daß es kein Abenteuer ist, mehr Arbeit unter häßlicheren Bedingungen und mit weniger Lohn und weniger Anerkennung zu leisten als die meisten Arbeiter der Welt. Auch kann selbst das Kämpfen kein Abenteuer sein, wenn es zur Dauerbeschäftigung wird. Abenteuer bedeutet, aus der Routine rauszukommen, und nicht, sich in einer zu befinden, die besonders gräßlich ist.“// ((Rosenthal, Einmal Legionär, 65))  Dreimal versuchte er aus der Legion zu fliehen, erst der letzte Versuch gelang. Er hatte sich Geld gespart, einen gefälschten Urlaubsschein ausstellen, gute Zivilkleidung schneidern lassen und läßt sich am Tag seiner Flucht rasieren und maniküren - sein Plan beruhte darauf, nicht wie ein Legionär auszusehen. Über Fes, Meknes und Rabat gelangte er nach Casablanca und da jedes Hotel Ausweise verlangte, nahm er erst spät abends Quartier, trug einen falsche Namen ein und wechselte das Hotel früh am nächsten Morgen, da erst dann die Papiere zur Polizei gebracht wurden. Tagelang suchte er Möglichkeiten, außer Landes zu gelangen: Doch weder im Prostituierten-Milieu noch bei der amerikanischen Botschaft noch im Hafen bot sich eine Chance. Der amerikanische Konsul schlug ihm ernsthaft vor, nach Britisch-Gambia mit dem Fahrrad zu fahren. Dann lernte er einen entlassenen Legionär kennen und erschwindelte sich mit dessen Entlassungsschein bei der Polizei einen neuen Personalausweis auf den baskischen Namen ''Thomas Bartolomeo Echevarria''. Die neue Identität hielt künftig allen Überprüfungen stand, nur das Land verlassen konnte er auch damit nicht. Bei einem solchen Versuch wurde er verhaftet, kam zunächst ins Gefängnis, dann ins Lager, wurde aber nicht als entlaufener Legionär erkannt. Erst im September 1942 gelang es ihm mit Hilfe von Freunden und Beziehungen, in einem kleinen Fischkutter Marokko zu verlassen und nach Gibraltar überzusetzen.
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 ==== Wer konnte reisen? ====  ==== Wer konnte reisen? ==== 
  
-Bei der ersten und zweiten Situation war es mit der [[wiki:reisefreiheit|Freiheit des Reisens]] dann auf einige Zeit vorbei, in der dritten Situation war zumindest ein fremdes Land zum „Gefängnis“ geworden. Nur für wehruntaugliche Bürger (z.B. Kurt Faber) und [[wiki:frauen_unterwegs|Frauen]] der kriegführenden Nationen bestand zumindest theoretisch die Möglichkeit zu reisen, und dann nur in befreundeten Ländern. Selbst offiziell neutrale Länder waren häufig nicht wirklich souverän in ihrer Neutralität; so wurde ''Kopp'' von Nepal an die Engländer ausgeliefert. Im während des Ersten Weltkriegs neutralen Amerika war die öffentliche Stimmung sehr gegen die Deutschen eingestellt, so daß man dort als deutscher Reisender auch kein leichtes Leben hatte. ''Colin Ross'', bekannter Reiseschriftsteller und Viel-Reisender, verstand sich so gut mit den Machthabern des Dritten Reiches, daß er 1944 durch die besetzten Gebiete in Marokko, Algerien und Tunesien reiste und den Krieg als Retter heruntergekommener Gebiete feierte ((Ross, Umkämpftes Afrika.)) Auch dies dürfte nur ein Einzelfall gewesen sein.+Bei der ersten und zweiten Situation war es mit der [[wiki:reisefreiheit|Freiheit des Reisens]] dann auf einige Zeit vorbei, in der dritten Situation war zumindest ein fremdes Land zum „Gefängnis“ geworden. Nur für wehruntaugliche Bürger (z.B. Kurt Faber) und [[wiki:literaturliste_frauen_unterwegs|Frauen]] der kriegführenden Nationen bestand zumindest theoretisch die Möglichkeit zu reisen, und dann nur in befreundeten Ländern. Selbst offiziell neutrale Länder waren häufig nicht wirklich souverän in ihrer Neutralität; so wurde ''Kopp'' von Nepal an die Engländer ausgeliefert. Im während des Ersten Weltkriegs neutralen Amerika war die öffentliche Stimmung sehr gegen die Deutschen eingestellt, so daß man dort als deutscher Reisender auch kein leichtes Leben hatte. ''Colin Ross'', bekannter Reiseschriftsteller und Viel-Reisender, verstand sich so gut mit den Machthabern des Dritten Reiches, daß er 1944 durch die besetzten Gebiete in Marokko, Algerien und Tunesien reiste und den Krieg als Retter heruntergekommener Gebiete feierte ((Ross, Umkämpftes Afrika.)) Auch dies dürfte nur ein Einzelfall gewesen sein.
  
 Weitergehende Reisefreiheit hatten Bürger der neutralen Länder und so ist es kein Zufall, daß das einzige Beispiel eines freiwillig während des zweiten Weltkriegs Reisenden von einem Schweizer stammt (''Hans von Meiss-Teuffen''). Da aber auch diese Länder eine Armee unterhielten, mußte man schon wehruntauglich sein. Probleme der Grenzüberschreitung, der schnell wechselnden Machtverhältnisse, Willkür von Vollzugsbeamten, Devisenschwierigkeiten lassen sich am besten auf den Meeren „umschiffen“. Außerhalb der Dreimeilenzone befindet man sich in internationalen Gewässern, außerhalb aller Grenzen. Und in den Hafen einlaufend, gelten die Planken des Schiffes als exterritorialer Boden. Diese Vorteile nutzte ''Meiss-Teuffen'' ebenso wie die deutschen Schiffe, die sich zu Anfang des Krieges in holländische Häfen in Asien geflüchtet hatten. Weitergehende Reisefreiheit hatten Bürger der neutralen Länder und so ist es kein Zufall, daß das einzige Beispiel eines freiwillig während des zweiten Weltkriegs Reisenden von einem Schweizer stammt (''Hans von Meiss-Teuffen''). Da aber auch diese Länder eine Armee unterhielten, mußte man schon wehruntauglich sein. Probleme der Grenzüberschreitung, der schnell wechselnden Machtverhältnisse, Willkür von Vollzugsbeamten, Devisenschwierigkeiten lassen sich am besten auf den Meeren „umschiffen“. Außerhalb der Dreimeilenzone befindet man sich in internationalen Gewässern, außerhalb aller Grenzen. Und in den Hafen einlaufend, gelten die Planken des Schiffes als exterritorialer Boden. Diese Vorteile nutzte ''Meiss-Teuffen'' ebenso wie die deutschen Schiffe, die sich zu Anfang des Krieges in holländische Häfen in Asien geflüchtet hatten.
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 ==== Werner-Otto von Hentig ==== ==== Werner-Otto von Hentig ====
-* 22.5.1886 in Berlin. Sein Vater war Staatsminister, seine zweite Frau eine Luise von Mach, mit ihr hatte er vier Kinder. (Sein Sohn Hartmut von Hentig ist heute ein berühmter Erziehungswissenschaftler in Bielefeld.) Er besuchte das Gymnasium in Gotha und die Universitäten in Grenoble, Königsberg, Berlin und Bonn. 1909 promovierte er zum Dr. jur. et rer. pol. und trat in den diplomatischen Dienst ein, wurde Attaché in Peking, Konstantinopel und Teheran. 1915 bis 1917 war er in besonderer Mission nach Afghanistan unterwegs, danach Pressechef an der deutschen Botschaft in Konstantinopel. Er trat nach dem Umsturz aus dem Reichsdienst aus, engagierte sich bei der Rettung deutscher Kriegsgefangener aus Sibirien, wurde dann erneut Geschäftsträger des Reiches zunächst in Estland, dann auf dem [[wiki:staunen_fremdheit_neues_neugier#Dort fängt der Balkan an|Balkan]] und schließlich in Posen. In den zwanziger Jahren wurde er in der deutschen Jugendbewegung aktiv. 1937-1939 leitete er die Orientabteilung im Auswärtigen Amt in Berlin.+* 22.5.1886 in Berlin. Sein Vater war Staatsminister, seine zweite Frau eine Luise von Mach, mit ihr hatte er vier Kinder. (Sein Sohn Hartmut von Hentig ist heute ein berühmter Erziehungswissenschaftler in Bielefeld.) Er besuchte das Gymnasium in Gotha und die Universitäten in Grenoble, Königsberg, Berlin und Bonn. 1909 promovierte er zum Dr. jur. et rer. pol. und trat in den diplomatischen Dienst ein, wurde Attaché in Peking, Konstantinopel und Teheran. 1915 bis 1917 war er in besonderer Mission nach Afghanistan unterwegs, danach Pressechef an der deutschen Botschaft in Konstantinopel. Er trat nach dem Umsturz aus dem Reichsdienst aus, engagierte sich bei der Rettung deutscher Kriegsgefangener aus Sibirien, wurde dann erneut Geschäftsträger des Reiches zunächst in Estland, dann auf dem [[wiki:fremdem_begegnen#Dort fängt der Balkan an|Balkan]] und schließlich in Posen. In den zwanziger Jahren wurde er in der deutschen Jugendbewegung aktiv. 1937-1939 leitete er die Orientabteilung im Auswärtigen Amt in Berlin.
   * (1.) Heim durch Kurdistan. Ritt u. Reise von Persien zur Ostfront 1914. Voggenreiter. Potsdam. 1943. 124 S., 8° (2 Ausg.)   * (1.) Heim durch Kurdistan. Ritt u. Reise von Persien zur Ostfront 1914. Voggenreiter. Potsdam. 1943. 124 S., 8° (2 Ausg.)
   * (2.) Ins verschlossene Land. Ein Kampf um Mensch und Meile. Voggenreiter. Potsdam. 1928. 192 S., 8° (7 dt. Auflg., Über 200. Tsd. Ex. i. d. 1. Aufl.)   * (2.) Ins verschlossene Land. Ein Kampf um Mensch und Meile. Voggenreiter. Potsdam. 1928. 192 S., 8° (7 dt. Auflg., Über 200. Tsd. Ex. i. d. 1. Aufl.)
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   * (3.) Auf deutschem Boden um die Erde. Erinnerungen eines Weltreisenden. Schaffstein. Köln. 1934. 79 S., 8°   * (3.) Auf deutschem Boden um die Erde. Erinnerungen eines Weltreisenden. Schaffstein. Köln. 1934. 79 S., 8°
   * (4.) Südamerikanisches [[wiki:liste_ausstellungen#Auswanderer|Auswanderer]]-ABC. Praktische Winke u. Ratschläge. Ausland u. Heimat. Stuttgart. 1921. 40 S., gr. 8°   * (4.) Südamerikanisches [[wiki:liste_ausstellungen#Auswanderer|Auswanderer]]-ABC. Praktische Winke u. Ratschläge. Ausland u. Heimat. Stuttgart. 1921. 40 S., gr. 8°
-  * (5.) Der [[wiki:staunen_fremdheit_neues_neugier#Dort fängt der Balkan an|Balkan]] Amerikas. Mit Kind und Kegel durch Mexiko zum Panamakanal. Brockhaus. Lpz. 1937. 274 S., 8° (10 Aufl.)+  * (5.) Der [[wiki:fremdem_begegnen#Dort fängt der Balkan an|Balkan]] Amerikas. Mit Kind und Kegel durch Mexiko zum Panamakanal. Brockhaus. Lpz. 1937. 274 S., 8° (10 Aufl.)
   * (6.) Im Balkankrieg. Singer. Strassburg. 1918. 125 S.   * (6.) Im Balkankrieg. Singer. Strassburg. 1918. 125 S.
   * (7.) Fahrten- und Abenteuerbuch. Büchergilde Gutenberg. Berlin. 1925. 236 S., gr. 8°   * (7.) Fahrten- und Abenteuerbuch. Büchergilde Gutenberg. Berlin. 1925. 236 S., gr. 8°
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 siehe auch\\  siehe auch\\ 
 * [[wiki:literaturliste_fluchtreisen|Literaturliste Fluchtreisen]] mit mehr als 70 Titeln\\ * [[wiki:literaturliste_fluchtreisen|Literaturliste Fluchtreisen]] mit mehr als 70 Titeln\\
-* [[wiki:biographien|Literaturliste biographischer Reiseliteratur]]+* [[wiki:literaturliste_biographien|Literaturliste biographischer Reiseliteratur]]
  
 ==== Anmerkungen ==== ==== Anmerkungen ====
  
 <html><img src="https://vg09.met.vgwort.de/na/43523668a17f41cd8412882e510f0b06" width="1" height="1" alt=""></html> <html><img src="https://vg09.met.vgwort.de/na/43523668a17f41cd8412882e510f0b06" width="1" height="1" alt=""></html>
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