Feldfuhrküche

ein Fahrender Küchenwagen, 'Gulaschkanone', franz. marmites ambulantes, span. cocina rodante, russ. Полевая кухня, Polevaya kukhnya, lat. culina castrensis
Kochen und Essen
Ernährung unter besonderen Bedingungen

In einfachster Form ein Kupferkochtopf im Wasserbad über der Feuerung, kardanisch aufgehängt auf einem ein- oder zweiachsigen Lafettenwagen mit einer Holzkiste für Küchenutensilien und einem Klapptisch. Im Unterschied zum Proviantwagen (engl. chuck waggon) enthält die Feldfuhrküche einen Fahrbaren Herd, der auch während der Fahrt betrieben werden kann.

1806 Anton Baumgartner (1761–1831, königl. bair. Baurath) übergab die ersten „mobilen Kochtöpfe“ am 6. Januar 1806 an Napoleon I. und König Maximilian I. von Bayern; das Ereignis ist dokumentiert 1):

Joseph Settele in München stellte zu diesem Anlass ein Modell im Maßstab 1:8 her (Modèle réduit de marmites ambulantes 'à la Rumford'), heute im Besitz des Musée de l'Armée - Hôtel des Invalides, Paris.

1812 Louis Nicolas Davout (1770–1823) bestellte rund 60 Feldfuhrküchen für das ihm unterstellte 1. Armeekorps anlässlich des Russlandfeldzuges (24.06.–26.12.1812). Beim Rückzug aus Russland blieben diese Küchen vor der Beresina zurück, eine soll im Museum des Vaterländischen Krieges von 1812 in Moskau zu sehen sein.

Danach finden sich im 19. Jahrhundert wiederholt Entwürfe von Feldfuhrküchen:


1)
Vial, Charles-Éloi: «Annexe I. Les chasses de Napoléon de 1800 à 1816». Le grand veneur de Napoléon Ier à Charles X, Publications de l’École nationale des chartes, 2016 Online unter Nr. 41
3)
Archivalien-Signatur: B 7742 Bestandssignatur: 6-12-3009 Datierung: 1814 in: Tektonik: Fürstentum Weimar (Weimarer Archiv) Bestand: Polizeisachen Systematik: Polizeisachen der einzelnen Orte Systematik: Weimar Online